Jacques ist wieder da !!
Die beste Nachricht seit Wochen für alle Freunde von „Jacques". Wie aus der „Familie von Jacques" zu erfahren war. „Jacques´ Vater", Werner Meiswinkel äußerte sich heute dazu.
Das sind sie – die Geschichte und die Basis der VLN. Die Teams, die den Breitensport in der VLN Langstreckenmeisterschaft Nürburgring repräsentieren. Bodenständig. Geerdet. „Ich kann das machen, was ich auch bezahlen kann." Aber auch enthusiastisch ihren, unseren geliebten Sport auslebend. Die, die einfach dazugehören und die, ohne die die VLN nicht das wäre, was sie ist.
Bei den Test- und Einstellfahrten der VLN Langstreckenmeisterschaft Nürburgring am 24. März wurde der über 200 PS starke Renault Clio RS III Cup Phase II des Teams ATM Motorsport– der kleine, charmante Franzose namens „Jacques" – bei einem Unfall im Streckenabschnitt Tiergarten von einem BMW und dessen unerfahrenen Lenker so nachhaltig in die Leitplanken geschickt, daß nicht an einen Start beim Saisonauftakt zu denken war. Auch die Teilnahme an den folgenden VLN-Läufen und dem 24-Stunden-Rennen war somit nicht möglich.
Schon in der zweiten morgendlichen Runde sah sich der russische Fahrer eines BMW (mit Beifahrer!) im Streckenabschnitt Tiergarten genötigt, Ferdinand „Ferdi" Baratella zu überholen. In einer Situation auf der Strecke, in der man nicht zwingend überholen sollte, zumal es sich hierbei um die Test- und Einstellfahrten handelte. Der Weg des BMW auf das Gras führte dann weiter ins Heck des Clio von „Ferdi", der schließlich frontal mit 215 km/h in die Leitplanke einschlug. Auch die Rettungsmaßnahmen waren aus Sicht des Teams alles andere als eher reibungslos von statten gegangen. „Ferdi" Baratella geht es „Gott sei Dank" gut. Weniger gut geht es dem Clio, der nun keinen Vorderbau mehr hat.
Für Jacques war seinerzeit eine „Not-OP" fällig. Anschließend natürlich ein „Klinikaufenthalt", dem sich dann eine umfangreiche „Reha-Maßnahme" anschloß.
Am 19. April konnte man bei RING1 unter der Überschrift „Jacques": Intensivstation, OP und dann hoffentlich bald Reha, nachlesen:
Der Operateur der Karosserieklinik hat jetzt der Familie von „Jacques" eine gute Nachricht übermitteln können, wie von Werner Meiswinkel zu erfahren war. „Jacques" wird in den nächsten Tagen operiert und wenn dabei keine Komplikationen auftreten, kann er Mitte/Ende der nächsten Woche die Klinik verlassen.
Inzwischen ist Zeit ins Land gegangen. Aus dem Frühjahr wurde Sommer. Die VLN ist schon drei Rennen gefahren. Die 24 Stunden sind ebenfalls schon wieder Rennsportgeschichte. Aber eines ist entscheidend: „Jacques" hat die „Reha" gut absolviert. Er erwies sich als ausgesprochen kooperativ und folgte den Anweisungen der „Ärzte und Therapeuten". Der Zeitplan seiner „Betreuer" konnte sogar gehalten werden: „Jacques" trifft beim vierten Saisonlauf der VLN am 23. Juni wieder auf seine „Kameraden" aus der 3. Kompanie, also der Klasse Cup3 (Renault Clio). Mit der Start-Nr. 693 unter der Bewerbung der SFG Schönau e.V.. Am Lenkrad wechseln sich Jana Meiswinkel und Ernst Berg ab.
Auch, wenn es etwas länger als geplant dauerte: Man kennt das ja mit den Handwerkern. Der Karosseriebauer, hatte „Jacques" nach drei Wochen aber wieder hergerichtet. Schwierig gestaltete sich die Teilebeschaffung. Hier machten sich auch zum Teil sehr deutlich gestiegene Ersatzteilpreise in der Form bemerkbar, daß die „Familie von Jacques" erst einmal tief Luft holen mußte. Der eigentliche Aufbau ging durch die engagierte Truppe von ATM dagegen sehr zügig über die Bühne. Eine Woche. Vermessen. Fertig. Hört sich einfach an, war aber ein langer Weg für alle seit dem 24. März.
Man sollte von „Jacques" noch nicht zuviel erwarten. Er wird am kommenden Samstag das Laufen erst wieder lernen müssen. Aber er wird es lernen und wieder „der Alte" werden.
Wie Werner Meiswinkel heute mitteilte, steht „Jacques" seit etwa eineinhalb Wochen wieder auf „gesunden Füßen". Ein derart schwerer Unfall und eine lange „Reha" verändern jeden. Auch „Jacques" wird sicher verändert in sein angestammtes Revier – die Nordschleife des Nürburgrings – zurückkehren. Seine Chauffeure werden ihn im Zeittraining am Samstagmorgen einem ersten „roll-out" unterziehen. Gelaufen ist er bis dato so gut wie keinen Meter. Gerade einmal von der Bühne auf den Transporter.
Das sind sie, die eingangs Genannten. Die Basis der VLN. Die, die immer da sind und selbst nach solchen Unfällen wiederkommen. Auch wenn man kein Riesen-Budget im Hintergrund hat.
Und was sagt „Jacques"? „Jacques" möchte sich auf diesem Weg bei allen bedanken, die ihm geholfen haben, wieder „auf die Beine" zu kommen, die mit ihm gelitten und zu ihm gestanden haben.
Als „kleinen Trost" hat sich die „Familie von Jacques" für den „Jungen" noch etwas einfallen lassen: „Jacques" darf am 8. und 9. September bei den 24 Stunden von Barcelona in Catalunya starten. Und die gesamte „Familie" nebst Anhang wird ihn begleiten. Na, das ist doch was ! Hat man schon jemals in so glückliche „Augen" ... äh Scheinwerfer geblickt ?!
Text: Torsten Schnierstein (ring1.de)
Fotos: ATM Motorsport